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gedanken zum alba festival
june 2024
das alba festival ist zwar, so die veranstalter:innen, ein rein kultureller anlass und vor allem “ein feiern der popkultur” — dass es jedoch inhärent politisch ist, wird entweder nicht anerkannt oder gerne übersehen. aber genau diesen punkt, das alba festival als politikum zu betrachten, möcht ich hier ins zentrum rücken.
ein albanisches festival mitten in zürich zeigt die realität auf, die in zürich und weit darüber hinaus gelebt wird. diese realität kennen wir. die albanische community ist mittlerweile die grösste “ausländer:innen”-gruppe in der schweiz — das ist der status quo.
nicht nur die sichtbarkeit und der raum, der temporär eingenommen wird, machen das festival zu einem politik. es ist auch seine geschichte. ich möchte kurz in erinnerung rufen, dass während corona das festival nicht durchgeführt wurde. die EKR (eidgenössische kommission gegen rassismus) beschrieb diesen sachverhalt als diskriminierend und rassistisch. jacqueline fehr und stadt zürich — i’m looking at you.
diese politisierung eines kulturfestivals stösst oftmals auch auf widerstand. hier möcht ich betonen, dass dies nicht etwas ist, was von aussen daraufgestülpt wird, sondern ganz im gegenteil: es ist lediglich ein bestandteil, der in diesem kommentar hervorgehoben wird.
was oft entgegnet wird, ist, dass die leute, die dort präsent sind, keine inhärent politischen aktionen vollziehen. dies geht einher mit einer einengenden auffassung davon, was politisch ist. diese auffassung ist geprägt von einer klassistischen und weissen perspektive.
ob der politische akt selbst der primäre grund ist, weswegen leute sich tickets fürs alba festival kaufen und dann drei tage am stück zusammen feiern, kann und muss auch nicht für alle gäst:innen gleich gelten. nichtsdestotrotz scheint mir, dass die durchführung des alba festivals und die damit einhergehende präsenz in zürich bei allen gäst:innen etwas auslöst. etwas positives. etwas verbindendes. etwas organisierendes. ja, etwas politisches.
dieser kommentar sollte nicht vom kulturellen aspekt des festivals ablenken. er soll auch nicht beschönigen, dass das festival sich einer kapitalistischen logik unterordnet und so gewisse ausschlüsse produziert. dieser kommentar ist vielmehr ein offenlegen von politika und politischem engagment einer community, die sonst als apolitisch abgestempelt werden.
— und mit diesen worten, hajde luje qyqek (political version)!